Eine Geschichte, die uns in der letzten Zeit besonders beschäftigt, ist die von Clyde. Der kleine Mischling kam als Welpe zu uns in die Station – ohne seine Mutter, aber mit sechs Geschwistern. Schon nach kurzer Zeit zeigten sich erste gesundheitliche Auffälligkeiten und Clyde entwickelte sich schnell zu einem Sorgenkind. Natürlich war für uns immer klar, dass wir ihm die bestmögliche Versorgung und ein hoffentlich glückliches Leben schenken wollten und so begann seine Geschichte, die wir Euch in diesem Artikel erzählen möchten – vom ersten Verdacht über seine Diagnose bis zu seinem Einzug als Rollihund auf dem Lebenshof.
Als Clyde als Baby zu uns kam, schien noch alles in Ordnung zu sein. Auch bei unserem Besuch in der Station im November 2023 wirkte er, ebenso wie die anderen Welpen aus seinem Wurf zwar schüchtern, jedoch fit und munter und vor allem gut gelaunt.
Clydes Gesundheitszustand verschlechtert sich
Als Clyde etwa drei Monate alt war, begann seine Gesundheit sich plötzlich zu verschlechtern. Heny, die permanent für uns vor Ort ist und in der Station arbeitet, fiel auf, dass er anfing, “schwammig” zu laufen. Weil sie sich Sorgen machte, fuhr sie mit dem kleinen Mann in die Klinik, um auszuschließen, dass es etwas Schlimmes war.
Verletzungen wurden erst mal ausgeschlossen, allerdings konnten die Tierärzt:innen auch sonst nichts feststellen, das für sein verändertes Gangbild verantwortlich sein konnte. Ohne zu wissen, wie es mit ihm weitergehen würde, machte sie sich gemeinsam mit Clyde wieder auf den Heimweg.
Nachdem sich das Problem immer weiter zu verschlechtern schien und Clyde immer schlechter auftreten konnte – an gemeinsames Toben mit seinen Brüderchen und Schwesterchen war nicht mehr zu denken – machte sie sich auf den Weg zu einem Spezialisten in Budapest. Dieser stellte nach einigen Untersuchungen eine stark ausgebildete Skoliose fest. Dabei handelt es sich um eine unnatürliche Verkrümmung der Wirbelsäule, die neben Störungen des Bewegungsapparats auch zu Schmerzen führen kann.
Um Clyde das Leben zu erleichtern, bekam er von uns einen Rolli. Leider reicht das in so einem Fall natürlich nicht aus: Es ist langes, regelmäßiges und intensives Training nötig, damit sich ein junger Hund wie Clyde an so ein neues Hilfsmittel gewöhnen kann. Weil in der Station immer viel los ist und gerade zu diesem Zeitpunkt sehr viele Tiere die Betreuung unserer Kolleg:innen in der Station benötigten, fehlte es vor allem an der Zeit, ihn bei seiner Umgewöhnung zu unterstützen.
Müssen wir ihn gehen lassen?
Während unseres Besuchs im April 2024 verbrachten wir zehn Tage gemeinsam mit dem Kleinen in einer Pension in Nyirbator, um bei ihm zu sein, ihm zu helfen und zu beobachten, wie er mit der neuen Situation umging. Schon in den ersten Stunden wurde uns klar, wie schlecht es Clyde ging. Unsere Gedanken drehten sich immer wieder um die Frage, ob es besser für ihn wäre, ihn gehen zu lassen. Sein Frust, seine Langeweile und die ungewohnte Lage, seine Hinterläufe nicht mehr bewegen zu können, hatten dazu geführt, dass er eine davon zernagte – bis auf die Knochen.
Doch Clyde zeigte uns, wie sehr wir mit unserer Überlegung daneben lagen – er wollte leben! Schon nach wenigen Tagen an unserer Seite stellten wir ein Leuchten in seinen Augen fest, das von Hoffnung sprach. Beim Spielen mit Sally, die uns bei unserer Reise begleitete, blühte er förmlich auf und wir hatten selten einen Hund gesehen, der sich so über mitgebrachtes Spielzeug gefreut hatte, wie unser kleines Sorgenkind.
Clyde möchte leben!
Schon ein paar wenige Gehübungen mit Clyde täglich zeigten schnell Wirkung. Der Junghund wurde ruhiger und schaffte es sogar durchzuschlafen. Unsere Freude über die Verbesserung seines Zustands war groß und wir fassten den Beschluss, dass es für ihn weitergehen musste. Allerdings nicht auf der Station, sondern an einem Ort, der für Hunde, wie ihn besser geeignet war – einen Lebenshof für Rollihunde.
Clydes Einzug auf dem Lebenshof
Aktuell befindet sich Clyde mitten in seinem Genesungsprozess – körperlich und seelisch. Obwohl seine Pfote kurz vor einer Amputation gestanden hatte, geht es ihm heute immer besser. Das haben wir vor allem Sandra vom Lebenshof Die Handicap Husaren zu verdanken. Nachdem sie seine Geschichte gehört hatte, erklärte sie sich dazu bereit, den jungen Hund aufzunehmen und wurde damit zu seiner Rettung.
Für einen so jungen und aktiven Hund, wie Clyde, der nur durch eine Erkrankung in seiner Bewegung gebremst wird, wäre es ein Alptraum gewesen, weiter in Nyirbator zu bleiben – liegend in einem Raum zwischen gesunden, glücklichen spielenden Hunden (Heny betreute ihn bis zu seinem Umzug bei sich in der Wohnung), mit denen er für sein Leben gerne herumgetollt wäre.
Clydes Genesung
Wir möchten Clyde weiter auf seinem Weg zur Genesung begleiten und an dieser Stelle weiter über ihn berichten. Aktuell befindet er sich bereits bei den Handicap Husaren in Sandras Obhut. Nächste Woche steht sein erster Termin bei der Physiotherapie an. Obwohl seine Chance, irgendwann wieder laufen zu können, minimal sind, kann man jetzt schon sehen, dass es ihm besser geht. Seine Fortschritte sind jeden Tag spürbar. Seinen Rolli hat er inzwischen als Hilfsmittel erkannt – sein Training läuft hervorragend und er kommt immer besser damit zurecht. Durch die Beschäftigung, Fürsorge und Liebe, die ihm die Handicap Husaren entgegenbringen, hat sich seine Lebensqualität verbessert. Seine Langeweile und sein Frust nehmen ab und seine verletzte Pfote verheilt langsam.
So geht es mit Clyde weiter
Neben einigen Hunden, darunter vier mit Rolli, leben bei Sandra einige sehr alte Pferde und Ponys. Clyde, der nun Cid heißt (bei Sandra haben alle Hunde Namen, die aus drei Buchstaben bestehen) ist zu einem festen Teil dieses bunten Rudels geworden und freut sich über die tierische und menschliche Gesellschaft, die er nun rund um die Uhr genießt.
Menschen gegenüber ist er nach wie vor zumindest anfangs misstrauisch. Sobald er jedoch merkt, dass man ihm nichts Böses will, schließt er schnell neue Freundschaften. Seine Behandlung und das Training macht er gerne mit – auch, wenn die Termine jedes Mal Anstrengung mit sich bringen.
Unterstützt jetzt Clydes Genesung!
Da wir für Clyde alle weiteren Kosten, die durch seine Behandlung, Pflege, Training und Unterbringung anfallen, tragen, freuen wir uns sehr über finanzielle Unterstützung. Wenn Ihr gerne helfen möchtet, habt Ihr die folgenden beiden Möglichkeiten zu spenden:
Paypal
Mit dem folgenden Verwendungszweck könnt Ihr bei Paypal für Clyde spenden:
“Nyrb Clyde”
Alle Spenden, die unter dem Betreff eingehen, kommen ausschließlich Clyde aka Cid zugute.
Amazon Spendenliste
Mit der Amazon Spendenliste, die wir für Clyde angelegt haben, ist es Euch möglich, Clyde kleine Wünsche zu erfüllen, die seinen Alltag bei den Handicap Husaren noch angenehmer für ihn machen. Klickt dazu einfach auf den Link:
Clydes Spendenliste auf Amazon
Die Handicap Husaren unterstützen
Ihr möchtet gerne noch weiteren Rollihunden helfen und die Handicap Husaren unterstützen? Wunderbar! Über Paypal könnt Ihr Eure Spenden direkt an Sandra und ihr Team schicken:
safran.hornickel@web.de